EU - Die Lücke zwischen Vision und Wirklichkeit
Eine astrologische Betrachtung.
Am 16.9.2020 sprach die Ratspräsidentin von der Leyen im EU-Parlament zu den wichtigsten politischen Vorhaben und zur Lage der EU.
Die Rede der Präsidentin der EU hat einen visionären Charakter, sie entwirft eine Welt, in der der Mensch im Zentrum steht, die Rede ist getragen vom Enthusiasmus der Aussicht auf eine bessere Zukunft.
Die Rede ist abwechselnd in deutsch, englisch und französisch gehalten.
Englische Untertitel können eingeblendet werden.
>>Full version - State of the European Union debate: Opening statement by Ursula VON DER LEYEN, President of the European Commission<<
-> https://multimedia.europarl.europa.eu/de/state-of-european-union-2020_16202_pk
Astrologisch gesehen, in Hinsicht auf das Horoskop, ist die Präsidentin bestens für das Amt geeignet.
Das Leitmotiv im Verbundsbeginn ist die Anschauung des Noch-Nicht-Gewordenen (Jupiter-Neptun) in Hinsicht auf seine Bestimmung für den Staat (Haus 10), also Visionen sind die Grundlage.
In der Durchführung steht sie als Person für die Orientierung der Öffentlichkeit ein (Mars-Pluto), eine Orientierung im Sinne des Leitmotivs. Dazu steht Mars-Pluto von 8 nach 6, so daß hier die Leitlinien und die Bedingungen für die Öffentlichkeit gemäß dem Leitmotiv gesetzt werden.
Im Verbundsziel schließlich, und hier liegt der Schwerpunkt des Verbandes, eine Waage-Sonne, die die Wirklichkeit aller Gestalten als Gegenwart gewährleisten soll.
Erstaunlich nun, wie sich die Realität immer weiter in die entgegengesetzte Richtung der Vision bewegt.
Im Gegensatz zu einer Welt, in der Mensch im Mittelpunkt steht, ist die umfassende Automatisierung und Technisierung nicht mehr zu stoppen, gemeinsam mit einer Gesinnungsdiktatur. Dies geht einher mit zunehmenden Massenhaltungsmechanismen, digitaler Kontrolle und Überwachung, Massenaufstände, Massenarmut, Massenabfertigungen. In der digitalisierten Welt kann es kaum Sinn geben, eher noch Ausübung von Funktionen und Konsum. In Hinsicht auf diesen Aspekt scheinen Aufstände unumgänglich.
Denn einen Frieden kann das Sein in gewachsenen Strukturen finden, die der einzelne konstituiert, die ohne ihn nicht sein können, und die eine einzigartige Geschichte haben im Kommen, Sein und Vergehen.
Nichts von all dem in der Rede von der Leyens - vornehmlich positive ideale Begriffe.
Von der Ferne betrachtet bilden die vorgestellte Vision und die Gegenwart eine Gesamtheit, so wie Vorderseite und die Rückseite des Mondes. Wer auf der Rückseite lebt, der fragt sich, wenn er solche Reden hört, welche Drogen die Redner nehmen. Aber auch den Vorderweltlern kann klar werden, wenn sie offenen Geistes sind, daß hier etwas nicht stimmt.
Eine Möglichkeit, dies astrologisch zu erklären, ist das Phänomen, das W.D. [Münchner Rhythmenlehre] in astrologischer Sprache den "Tausch von Pluto und Neptun" nannte.
Bei Frau von der Leyen wäre dies dann in der Verbundsdurchführung die Orientierung der Öffentlichkeit mit Mars-Pluto, daraus würde ein Neptun-Mars von 8 nach 6.
Zu deuten folgendermaßen:
Das Verdrängte kommt im Bild des Reinen und der Erlösung (Technik und Gesinnung als Erlöser), und setzt die Leitlinien [Neptun (ehemals Pluto) in 8] und die Umweltbedingungen (Haus 6) der Gegenwart.
Das Rezept heißt: wenn es schlecht läuft, dann braucht man mehr vom Falschen.
Das aber hier sich der Bock zum Gärtner aufsprechen kann liegt daran, daß schon im Vorfeld die Grundidee vergiftet ist.
Bei v.d.Leyen steht ja die Vision am Anfang als Exposition.
Vision ist eine Schauung im Prinzip des Wirklichen (Jupiter-Neptun).
So wie die Meere verschmutzt sind im Wesen des Neptun, so ist nun der Neptun zum Pluto geworden, und so auch bei von der Leyen: die Vision wird zum Hybrid (Pluto-Jupiter).
So wird die Vision eine willkürliche Zusammenstellung von manchem, was man goutiert und was gefällt, eine Chimäre des Zeitgeistes, die am Ende nur die Versklavung des Menschen unter Technik und Ideen transportieren kann.
W.D. hat mit dieser astrologischen Technik des Tausches von Zeichen das vorweggenommen, was wir hier "Externalisierung" nennen.
Es ist dies die "verdinglichende" Veräußerung von Anlagen in die Außenwelt.
Die Anlagen werden veräußert, wenn sie zu leben Umstände machen würde, es wäre unbequem und brächte persönliche Nachteile. Da diese Anlagen ungewollt sind, sind sie dann per se verneinte Anlagen, und so tauchen sie in der Welt auch als Verneinung oder Nichtung auf. So wie die Meeresverschmutzung eine Verneinung des Meeres darstellt, in astrologischen Zeichen eine Verneinung des Neptun. Kompensatorisch wird das dann vom Einzelnen in Form von Heiligungen von Methoden oder Dingen gelebt, die zum Untergang führen (Der Neptun wird zum Pluto).
Die Erfahrung zeigt, daß ein Mensch in der Externalisierung nicht mehr krank an seinen verneinten Inhalten wird, er ist von der persönlichen Erlösung ausgeschlossen (und damit vom Leid). Das Schicksal ist gewissermaßen auf die Welt übertragen (externalisiert), die dann die Folgen der Verneinung trägt.
Diese Möglichkeit kann für die Subjekte sehr verlockend sein (Das nannte Goethe "Pakt mit dem Teufel"), und es ist überhaupt ein Mechanismus, der es Führungspersonen erlaubt, ihre Inhalte auf Untergebene oder auf Unternehmen auszulagern.
Konkret bedeutet dies - aus astrologischer Sicht - bei Frau v.d. Leyen, daß es wohl klar sein könnte, daß sie diese Position als Ratspräsidentin niemals bekommen würde, wenn sie ihre Visionen leben würde.
Statt dessen eben präsentiert sie dieses positiven Trugbilder, die am Ende nur zum bösen Erwachen führen können (bei den anderen, nicht bei ihr).
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© Daniel Menz 2020